Eigentlich sah es für die Bocciaspieler des TSV 1871 Augsburg ganz gut aus. In der Vorwoche hatten sie sich als Gruppensieger für die Finalrunde der deutschen Meisterschaften in Ottobeuren qualifiziert und sich damit beste Voraussetzungen auf ein Ticket zur Klub-Weltmeisterschaft in Südamerika geschaffen. Die „einzige“ Voraussetzung war der Sieg der deutschen Meisterschaft.
Doch dort lief es nicht ganz so gut wie erhofft. Das Augsburger Team reiste bestens bestückt in der Besetzung Andy Hurtner, Orend Sven, Gregorio Stirparo, Benjamin Pohl, sowie Giuseppe und Luigi Garieri zum Spiel gegen Mitfavorit A.R.C.E.S. Stuttgart an.
Nach einer schleppenden Anfangsphase im Dreier gewann der TSV 1871 anschließend das Einzel und konnte dann noch im entscheidenden Doppel-Spiel einen 1:9-Rückstand aufholen und mit 10:9 als Sieger vom Platz gehen. Damit endete der Wettkampf gegen das Stuttgarter Team um Nationalspieler Pino Cavallo 2:1 zugunsten der Augsburger.
Im zweiten Halbfinale trafen Gersthofen und Offingen aufeinander und hier setzten sich die Vorjahressieger aus Gersthofen mit 2:1 durch. So trafen im alles entscheidenden Finale Augsburg gegen Gersthofen aufeinander. Ein richtiges Derby, das die Emotionen hochkochen ließ. Im spannenden Dreier zeigten die Spieler tolle Spielzüge und kämpften um jeden Punkt und Millimeter. Keiner schenkte was her. Doch am Ende hatte der TSV Gersthofen knapp mit 10:9 im Dreier die Nase vorn.
Als dann Gersthofen das Einzel ebenfalls und verdient gewann, stand der neue deutsche Meister 2017 und Titelverteidiger fest. Augsburg feiert dennoch stolz seinen „Vizemeister“-Titel und schaut ganz gezielt und motiviert in die nächste Saison hinein. Spätestens dann wollen die Jungs alles einsetzen, um den Titel selbst zu holen. Im Spiel um Platz drei setzte sich Stuttgart mit 3:0 gegen das Offinger Team um Nationalspieler Daniel Steinle durch.
Besonders stolz ist Bundestrainer Giuseppe Garieri. Denn in der TOP 4 des Bundesliga-Mannschaftswettbewerbs, findet er sieben Spieler seines Kaders wieder. Andy Hurtner, Sven Orend, Gregorio Stirparo, Jakob Kraus, Markus Schwab, Pino Cavallo, Daniel Steinle.